Wir sind Annika und Fabienne, die neuen Föjlerinnen in Tipu.
Es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen, als wir am 01. September, mit der Fähre in Tallinn ankamen. Nun sind wir schon zwei Monate in Estland und könnten kaum glücklicher darüber sein, hier ein Jahr leben und arbeiten zu dürfen.
Neben den täglichen Aufgaben, dem Fütten die sturen, aber sehr liebenswerten Ziegen, die uns mit ihren Eigenarten immer wieder zum Lachen bringen, werkeln wir viel im Garten und in der Holzwerkstatt.
Mit Geduld und etwas Fingerspitzengefühl entstehen beim Sternfalten, Buchbinden oder im Töpferkurs, den wir in unserer Freizeit besuchen, viele schöne Dinge, die vielleicht bald auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin verkauft werden.
Viel Spaß macht uns auch das Skilanglauftraining, wo wir mutig erste Kurven und Hügel fahren und dabei oft von Kindern überholt werden. Einmal in der Woche besuchen wir Maire, die uns mit Äpfeln und vielen neuen Vokabeln füttert. Und sie bringt Fabienne sogar das Klavierspielen bei.
Wir genießen die Arbeit draußen, besonders an den warmen sonnigen Spätsommertagen, in denen sich der Nationalpark, mit den weiten Mooren, den dichten Wäldern und spiegelglatten Seen von seiner schönsten Seite zeigt. Langsam zieht der Herbst ins Land, und ein paar Regenwolken über den Himmel. Für uns fühlt es sich immer mehr nach Zuhause an. Nach getaner Arbeit, genießen wir ruhige Abende am Kaminfeuer, warme Kürbisgerichte und warten voller Vorfreude auf den ersten Schnee.